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Glossar

m BIM-Modell werden alle baubezogenen Daten beginnend mit der Planung digital erfasst, miteinander vernetzt und der gesamten Bauausführung zu Grunde gelegt. Die grafischen und nicht grafischen Informationen können in der Folge zweckbezogen und differenziert verarbeitet und repräsentiert werden. Da alle am Bau beteiligten Unternehmen auf das gleiche Datenmodell zugreifen, sind sowohl der verlustfreie Datenaustausch als auch der direkte Zugang zu allen Änderungen sichergestellt.

Das BIM-Modell ist somit ein Instrumentarium, das die Arbeit der Planer/-innen, der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie der Handwerker/-innen einschließlich der Kommunikation zwischen ihnen verbessert. Allerdings steht eine vollständige Durchdringung der Bauwirtschaft in Deutschland noch aus.

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Für die Umsetzung in der Ausbildungshalle am Standort ÜAZ ist eine Grundausstattung an technischen Endgeräten sowie Programmanwendungen erforderlich, die mittels einer Netzwerkinfrastruktur eine Verbindung miteinander, mindestens jedoch den Zugang zum Internet benötigen.

Die Minimal-Ausstattung umfasst:

  • BAU'S MIT BIM - Modellsiedlung
  • BIM-Viewer-Software, zur gleichzeitigen Betrachtung mehrerer digitaler Fachmodelle im IFC-Dateiformat.
  • Desktop- oder Laptop-PC, der die Mindestanforderungen der BIM-Viewer-Software erfüllt.
  • Projektionsgerät (bspw. Beamer) zur Bildwiedergabe in der Ausbildungshalle.

Die Standard-Ausstattung beschreibt die im Projekt eingesetzten Geräte und Anwendungen. 

Hierzu zählen ein interaktiver Touchscreen mit PC-Workstation für das Ausbildungspersonal sowie Tablet-PCs für die Auszubildenden. Des Weiteren empfiehlt sich der Betrieb eines WLAN Accesspoint und eines Tablet-Ladewagen zur Aufbewahrung.

Über den interaktiven Touchscreen wird die Modellsiedlung dargestellt, welche auf der Workstation graphisch berechnet wird. Mit einer BIM-Viewer-Anwendung, die auf der Workstation ausgeführt wird, inszenieren die Ausbildenden die Lern- und Arbeitsaufgaben für die Auszubildenden. Dafür heben Ausbilder/-innen im Viewer die relevanten Bauteile/-elemente des Modells hervor, hängen den (Kunden-) Arbeitsauftrag an, verknüpft bei Bedarf Zusatzinformationen und stellen diese den Auszubildenden unter Verwendung des BIM Collaboration Formats (BCF) zur Aufgabenbearbeitung zur Verfügung.

Die Bereitstellung und der Abruf der Aufgabenstellung zur Bearbeitung erfolgt auf den Azubi-Tablets. Auf denen ebenfalls die BIM-Viewer-Anwendung läuft und den gestellten (Kunden-) Arbeitsauftrag bauteilgebunden anzeigt.

Anschließend wird das Bauprodukt realisiert und in der Ergebnissicherung durch SOLL-IST Vergleich mit dem Modell verglichen, Abweichungen zwischen Ausbilder und Auszubildenden besprochen, dokumentiert sowie im Gesamtergebnis bewertet.

Der Ersteinsatz beschriebener digitalen Medien in den etablierten Lehr- und Lernprozessen der ÜBA stellte für das pädagogische Personal nicht nur einen Wandel in der Lehr- und Lernkultur dar, sondern bricht mit ihrer gewohnten Arbeitswelt. Deshalb ist die Entwicklung einer Grundlagenschulung wichtig, um die notwendige Medienkompetenz beim Ausbildungspersonal herzustellen.

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Die Qualifizierung des Ausbildungspersonals erfolgte in einem betreuten Lern-Szenario als Präsenzveranstaltung. Die Schulung besteht im Wesentlichen aus vier Teilen.

Sie beginnt mit einem kurzen Impulsvortrag zur BIM-Arbeitsmethode und den bereits etablierten und in Zukunft zu erwartenden Veränderungen für den Baustellenalltag.

Der zweite Teil konzentriert sich auf die Vorstellung der notwendigen Hard- und Software, wobei die digitalen Endgeräte für Ausbildende und Auszubildende im Hinblick auf Eigenschaften, Inbetriebnahme, Pflege und technisches Betreuungskonzept ausführlich besprochen wird.

Mit dem Ziel dem Ausbildungspersonal von Beginn an Sicherheit zu vermitteln, werden Ansprechpersonen sowie Zuständigkeiten für die technischen Rahmenbedingungen definiert.

An dritter Stelle werden die Modellsiedlung sowie die Viewer-Software vorgestellt. Ausgehend von einem anschaulichen Nutzungsszenario, das die Möglichkeiten von Modell, Viewer sowie Endgeräten für das Ausbildungspersonal aufzeigt wird das betreute Lern-Szenario gestartet und durch einen Leitfaden begleitet. Schrittweise werden so die notwendigen Funktionalitäten erschlossen.

Im vierten Teil wird das erworbene theoretische Wissen durch die Teilnehmenden in der Konzeption und Präsentation praktischer Anwendungsaufgaben individuell reflektiert, damit vertieft und verfügbar gemacht. Im Rahmen der Anwendungsaufgaben lernt das Ausbildungspersonal, die in der Schulung kennengelernten mediendidaktischen Modelle und Technologien (BIM) in ihrer Ausbildungstätigkeit anzuwenden. Beispielsweise erproben sie den Einsatz der BIM-Anwendung zur Inszenierung einer handlungsorientierten problemhaltigen Arbeitsaufgabe, stellen diese ihren Kollegen vor und reflektieren selbige im Anschluss daran.

Das Feedback der Ausbilder/-innen war durchgehend positiv hinsichtlich des oben beschriebenen Mehrwertes bei der Anwendung. Gleichzeitig forderte das Ausbildungspersonal, die Modelle fachspezifischer weiterzuentwickeln.

Denn während die Modelle im Holzbau bereits sehr detailliert z. B. bei formschlüssigen Verbindungen das herzustellende Bauprodukt repräsentieren sind Modelle im Mauerwerksbau reine Volumenkörper welche keine Visualisierungen von Mauerwerksverbänden oder eingebauten Sperrschichten bieten.

Im Bereich des Tiefbaus liegen die Potenziale bspw. in der Visualisierung von Erdmassen zum Aus- und Einbau, in der Darstellung von Gefälle sowie den Schichten des Straßenaufbaus. Diese Informationen verbergen sich bisher in den beschreibenden Datensätzen des Bauteils.

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